Forschungspraktika für Schüler:innen
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Dresden – Diana von Einsiedel
Im August diesen Jahres wurde mir die Möglichkeit gegeben, in die Arbeit am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden reinzuschnuppern. Das Institut ist eng verbunden mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und beinhaltet mehrere Forschungsgruppen. In der Gruppe von Herrn Dr. Mirko Theis wird an Immuntherapien für verschiedene Krebsarten geforscht.
Unser Immunsystem ist durch verschiedene Mechanismen in der Lage, unseren Körper zu schützen, fremde Zellen zu erkennen und zu töten, ohne jedoch eigene Zellen zu schädigen. Hierfür erkennen T-Zellen fremde oder mutierte Zellen wie Krebszellen und zerstören sie. Einige Tumorzellen schaffen es jedoch, der Kontrolle zu entwischen, da sie bestimmte Proteine, die sie als normale Zelle ausweisen, sehr häufig auf ihrer Oberfläche platzieren und somit den Anschein erregen, sie seien gesunde Körperzellen.
Die Forschungsgruppe von Dr. Mirko Theis beschäftigt sich damit herauszufinden, welche Proteine diese Wirkung haben und wie die Proteine in den Zellen hergestellt werden. Ein Protein, welches den Krebszellen hilft nicht detektiert zu werden, wurde bereits identifiziert. Um zu untersuchen, welches Gen für die Herstellung diese Proteins verantwortlich ist, wurde ein Knockout-Screen durchgeführt. Die hierbei identifizierten Gene werden noch weiter getestet, um zufällige Versuchsergebnisse auszuschließen.
Um die weiteren Tests auswerten zu können, müssen zunächst durch Kontrollversuche Referenzwerte erstellt werden. Mein Anteil bestand hierbei darin, die benötigten Plasmide zu modifizieren, in Bakterien produzieren zu lassen und schließlich zu isolieren. Diese Plasmide werden nun genutzt, um die entsprechenden Kontrolle durchzuführen.
Besonders spannend war es auch die unterschiedlichen Projekte der Forschungsgruppe kennenzulernen. Ein Projekt beschäftigte sich mit der Vorbereitung eines Knockout-Screens, durch welchen neue, für die Krebszellerkennung relevante, Oberflächenproteine identifiziert werden sollen. Ein Weiteres war bereits weiter fortgeschritten, da bereits ein verantwortliches Gen identifiziert werden konnte und nun die veränderte Proteinherstellung analysiert wurde.
Mir hat das Praktikum sehr gefallen, da ich einen authentischen Einblick in die Arbeit im Forschungslabor bekommen konnte und die verschiedenen Höhen und Tiefen miterlebt habe. Mir wurde klar, dass in der Realität nicht alles gleich klappt, umso mehr war ich von den verschieden Herangehensweisen für die Problemlösungen begeistert.
Außerdem konnte ich viele verschieden Methoden der Molekularbiologie selbst austesten und kennenlernen.
Ich danke dem Förderverein der IBO und den Mitarbeitern des NCT für diese tollen Erfahrungen.
Praktikumsbericht (pdf, 10.3 MB)