Forschungspraktika für Schüler:innen
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Dresden – Nina Rack
„Krebs“, der Überbegriff steht für viele verschiedene Krankheiten. Sie entstehen, wenn normale Körperzellen mutieren und sich dadurch unkontrolliert teilen. Ihre krankhaften Veränderungen markieren die Zellen aber auch als „gefährlich“, sodass täglich hunderte potenzielle Krebszellen vom menschlichen Immunsystem erkannt und eliminiert werden. Erfolgreiche Tumorzellen exprimieren jedoch u. a. bestimmte Oberflächenproteine, die die zytotoxischen T-Zellen und andere Immunzellen inaktivieren. So umgehen sie, wie gesunde Zellen, die körpereigene Immunabwehr. In meinem vierwöchigen Praktikum im Juli/August am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden hatte ich die großartige Möglichkeit, ein solches Immun-Checkpoint-Protein (B7-H3) mithilfe der „Genschere“ CRISPR/Cas9 auszuschalten. Die Junior Research Group „Immune Checkpoint and Regulation in Cancer“ um Dr. Mirko Theis macht über Knock-Out (bzw. Knock-In) Screens noch unbekannte Gene und Regulationsmechanismen ausfindig, die für die Immunresistenz der Krebszellen verantwortlich sind. Mein Projekt begann mit der Erstellung von Plasmiden (ringförmiger DNA), die das „Genscheren“-Enzym Cas9 und eine B7-H3-spezifische guideRNA trugen. Diese wurden in Bakterien vervielfältigt und dann in eine Knochenkrebszelllinie transfiziert. Mithilfe verschiedener Nachweismethoden auf DNA-, RNA- und Proteinebene (T7-Assay, qPCR, FACS, Western Blot) konnte ich ein KO des B7-H3 Gens bei etwa 40 % der Zellen feststellen. Neben spannenden Laborarbeitstechniken und viel neuem Fachwissen hat Dresden aber nicht nur mir noch viel mehr zu bieten: Von wunderschönen Elbradwegen, über Schlösser mit ihren Kunstschätzen und geschichtsträchtige Kirchen bis hin zu vielfältigen Museen und reichhaltiger Gastronomie – hier findet sich für jeden etwas! Mir hat das Praktikum sehr viel Spaß gemacht und mir mehr als einen Einblick in mein zukünftiges Berufsleben geboten, denn ich bin zuversichtlich nach meinem diesjährigen Abitur und anschließendem Studium selbst in der Mikrobiologie forschen zu können. Dafür danke ich ganz herzlich meiner Forschungsgruppe und dem Förderverein der Biologieolympiade, die mir dieses einmalige Praktikum auch in Zeiten von Corona ermöglicht haben!