Forschungspraktika für Schüler:innen
Alfred-Wegener-Institut, Helgoland – Christoph Doktor
Ein Monat auf Helgoland- ich gebe zu, das klingt doch ein bisschen erschreckend. Wird einem da nicht irgendwann langweilig? Ich kann nun bestätigen: Nein! Im August diesen Jahres wurde mir von Prof. Dr. Maarten Boersma vom Alfred-Wegener-Insitut (AWI) für Meeresforschung auf Helgoland die Möglichkeit eines einmonatigen Praktikums gegeben. Das Institut arbeitet vor allem an Plankton (beziehungsweise modellhaft an Ruderfußkrebsen, (Copepoden)), um zu untersuchen, was für Auswirkungen eine sich verändernde Umwelt mit steigender Temperatur, Nährstoffeintrag und Lärm auf das Wachstum und damit die Vitalität des Planktons hat. Um den Einfluss der Nährstoffe zu untersuchen, werden meist Futteralgen in entsprechenden Medien kultiviert, in denen jeweils einzelne der verschiedenen Nährstoffe nur in geringem Maße enthalten sind. Diese Futteralgen werden dann an die Ruderfußkrebse verfüttert. Meine konkrete Aufgabe bestand darin, zwei verschiedene Methoden, mit denen man die Alge Rhodomonas mit einer Phosphatlimitierung züchten kann, zu vergleichen. Die neuere der beiden Methoden ist kaum untersucht und liefert daher möglichweise ungenaue Ergebnisse, was ich nun überprüfen sollte.
Von der wissenschaftlichen Arbeit abgesehen, bietet Helgoland auf seinen zwei Quadratkilometern aber auch eine Fülle an interessanten Orten. Lang in Erinnerung bleiben werden mir auf jeden Fall die Vogelfelsen, auf denen zu dieser Jahreszeit noch die Basstölpel ihre Jungen großziehen und die Düne, auf der direkt neben den Touristen die Kegelrobben am Strand lümmeln sowie das Pappbootrennen im Helgoländer Hafen. Besonders gerne denke ich zurück an die großartigen Gemeinschaftsabende aller Mitarbeiter in der Unterkunft.
Insgesamt waren es vier großartige Wochen, in denen ich viel lernen konnte, von der Bedienung einer Zentrifuge bis hin zur bewegten Geschichte Helgolands.
Vielen Dank an den Förderverein der Biologie-Olympiade, der mir dieses Praktikum ermöglicht hat und an Prof. Boersma und die gesamte Arbeitsgruppe für die tolle Zeit!
Praktikumsbericht (pdf, 1.6 MB)